„Einmal eine ganz andere Anatomie (-darstellung)“
für Archäologen und andere Kunsthistoriker




Dr. med. Hans-Joachim Köhler
Lenhartzstr. 8
20249 Hamburg
Tel.: 47 08 95


INHALTSVERZEICHNIS
EINLEITUNG 4
Abkürzungen: 5
A DIE KöRPERHALTUNG 6
B. DIE ANATOMIE 10
B1) RUMPF, DIE VORDERSEITE 10
a) Brustkorb (Thorax) 10
b) Bauch (Abdomen) 11
c) Leistenbeuge 13
d) Zusammenfassung von Brustkorb und Bauch 14
B2) RUMPF, DIE RÜCKSEITE 14
B3) Die Beckenpartie 18
B4) Becken - Oberschenkel 20
B5) Hüftgelenk - Oberschenkel 22
a.) Funktionsanalyse des Hüftgelenkes 23
B6) Oberschenkel 25
a) Oberschenkelvorderfläche (Streckergruppe) 25
b) Oberschenkelrückseite (Beugergruppe) 27
B7) Kniegelenk 28
B8) Unterschenkel 30
a) Streckergruppe 30
b) Beugergruppe 31
B9) Fuß 32
B10) Arme 34
a) Schultergelenk und Ellenbogengelenk 34
b) Oberarm 34
c) Unterarm und Handgelenk 35
d) Hand 35
B11) Hals 37
B12) Schädel und Gesicht 37
ZUSAMMENFASSUNG 38
DIE FUNKTIONELLE ANATOMIE DES STEHENS UND DES GEHENS 40
LITERATURVERZEICHNIS: 48
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 49

Einleitung
Die vorliegende Art der Darstellung, beziehungsweise der Schilderung der
menschlichen Anatomie ist als Vermittler zwischen den ausführlichen
anatomischen Lehrbüchern und den kurzgefaßten Kompendien gedacht.
Diese Absicht kann nur verwirklicht werden durch die gesonderte Besprechung
der für den Kunstgeschichtler, speziell den klassischen Archäologen wichtigen
sichtbaren Körperteile mit ihrer Muskulatur, Gliederung und Funktion, d. h. ihrer
Statomotorik bezogen auf das Standbild.

Zuerst wird allgemein über die Körperhaltung im Stehen gesprochen; dann wird
die Schreitbewegung mit ihren Veränderungen im Schultergürtel, im Rumpf-
und Beckenbereich beschrieben. Dieses erscheint wichtig für die Beurteilung
der „Standbilder“ (also „Steh“bilder).
Danach werden in mehr erzählender Form die einzelnen Körperregionen und
ihre äußeren Merkmale aufgeführt. Dabei wird eine etwas ungewöhnliche
Reihenfolge bewusst gewählt:

Begonnen wird mit der Rumpfvorderseite, der Brustkorbgestaltung und dem
Bauch, dessen Mitte als der Mittelpunkt des Körpers zu bezeichnen ist (s. S. 4)
Es wird auf den tiefer gelegenen Schwerpunkt des Körpers hingewiesen (s. S.
15) und auf die tragende und auffangende Funktion des Beckengürtels. Dieser
wiederum wird gestützt durch die untere Extremität (s. S. 17)
Es folgt dann der Rücken mit seiner wichtigen statomotorischen Funktion und
die Beschreibung seiner sichtbaren Merkmale.
Die funktionellen Zusammengehörigkeiten und Abhängigkeiten zwischen
Bauch, Brustkorb und Rücken, sowie dem Becken und Oberschenkel, d. h. der
unteren Extremität beim Stehen und Schreiten wurden aufgezeigt.
Im Anschluss wurde die untere Extremität besprochen, gegliedert in die
Abschnitte Hüftgelenk, Oberschenkel, Knie, Unterschenkel und Fuß. Es wurden
die einzelnen Muskelgruppen und ihre möglichen Formveränderungen durch
Belastung oder Bewegung beschrieben. (s. S. 17-28)
Bewusst werden erst danach Schultergürtel und Arme, Hals und Kopf
angeführt, dass diese in geringeren Maße von der Körperhaltung beeinflusst
werden, bzw. diese beeinflussen. (s. S. 6)

Die Beschreibung der sichtbare Muskelverläufe und ihre durch den
Knochenbau bedingten Formungen wird so durchgeführt, das ein Vergleich mit
den Skulpturen möglich wird.
Abkürzungen:
Abb. Abbildung
Os Knochen
Caput Kopf
M Muskulatur, Muskel
WK Wirbelkörper
LWK Lendenwirbelkörper
LWS Lendenwirbelsäule;
BWS Brustwirbelsäule
HWS Halswirbelsäule
WS Wirbelsäule

A Die Körperhaltung
Bevor die Anatomie des menschlichen Körpers, d.h. die, meiner Ansicht nach
für einen Archäologen im Allgemeinen und seine Stilentwicklungsbetrachtung in
besonderen wichtigen Einzelheiten der Muskulatur und des Skelettes
beschrieben werden, sollen einige grundsätzliche Vorbemerkungen gemacht
werden über die statischen Verhältnisse, über die Bewegungsmöglichkeiten
und das Zustandekommen der verschiedenen Profilierungen, die dem
Betrachter bei der Beurteilung des Dargestellten eines menschlichen Körpers
auffallen. Es werden durch diese Ausführungen die nachfolgenden mehr
analytischen Beschreibungen der sichtbaren Körperformen lebendiger
erscheinen. (Abb. 1)
Schwerpunkt
Der Schwerpunkt (nicht der Mittelpunkt) des aufrechten stehenden Menschen
liegt etwa in Höhe der vorderen Darmbeinspitzen zwischen, Bauchnabel, bzw.
3./4. Lendenwirbel und Schambeinfuge. Der Mittelpunkt des Körpers dagegen
ist wesentlich höher, oberhalb des Bauchnabels, bzw. zwischen ersten und
zweiten Lendenwirbel. Diese Feststellung ist für die Beurteilung der Statik bzw.
Stabilität auch bei geringen Gerichtsverlagerungen von Bedeutung.

Jeder Körper hat das unbewusste Bestreben bei aufrechter Haltung im
Gleichgewicht zu bleiben, und zwar mit möglichst geringer Anspannung der
Muskeln.
Bei Parallelstellung der Beine wird das erreicht durch ein leichtes Vorschieben
der Beckenpartie: Wie bei einem Waagebalken erfolgt dabei gleichseitig ein
leichtes Kippen des Beckens von vorn oben nach hinten unten.Diese
Rückwärtsbewegung des unteren Beckenanteils wird begrenzt und gestoppt
durch die Sehnenbandverstärkungen um Hüftgelenk und Oberschenkelkopf
zwischen 5. LWK und Darmbein. Wenn der Beckenknochen oben nach vorn
kippt, verkürzen sich die Hüftbeuger und Rückenstrecker, wodurch die
LWS-Lordose verstärkt wird, sich (in etwa) ein Hohlkreuz bildet. (Abb. 3 )
Dabei erfolgt auch eine leichte Rückwärtsneigung der gesamten
Brustwirbelsäule mit dem Brustkorb, mit dem Schultergelenk und den
Schulterblättern, der Oberkörper wird also als Ganzes zurückgenommen.
Gleichzeitig schiebt sich der Kopf in der HWS etwas nach vorn.

Beim lockeren Stehen erhalten wir am Standbein eine Höherstellung seiner
Hüfte und eine Krümmung der LWS zur Standbeinseite. Durch die
Tieferstellung der Spielbeinhüfte erscheint das Spielbein verlängert, (Abb. 4 ) die
Beckenachse verläuft schräg abwärts von der Standbein zur Spielbeinseite. Die
scheinbare Länge des Spielbeins wird ausgeglichen durch Beugung der Hüfte,
des Knies und durch Auswärtsdrehen des Fußes. Durch die Seitbeugung der
oberen WS nach der Seite des Standbeines bleibt das Gleichgewicht erhalten.
Der obere Teil der WS, die BWS, verläuft dabei in gleicher Richtung wie das
Standbein. Die Verlängerungslinie der LWS schneidet die Standbeinachse von
innen nach außen: sie liegt also entgegengesetzt zur Achse des Standbeins
und der BWS.

Die aufrechte Körperhaltung ist eine gemeinsame Leistung der WS und der
tiefen Rückenmuskeln. Letztere bewirken die Balance und verhüten ein
Nachvornfallen. In der absoluten Ruhestellung des Rumpfes bleiben die
Rückenmuskel (die langen Rückenstrecker) und die großen Gesäßmuskeln
erschlafft.
Der Schultergürtel (bestehend aus Schulterblatt und Schlüsselbein) (Abb. 2;4 )
ruht locker auf dem Brustkorb und kann zusätzlich zu den Lageveränderungen
des Brustkorbs mit Hilfe seiner Muskulatur begrenzte Eigenbewegungen in alle
Richtungen machen.
Die Bewegungsmöglichkeiten des Rumpfes
(Becken-Bauch-Brustkorb) erstrecken sich auf ein Nachvornbeugen,
Rückwärts- und Seitwärtsbiegen, Drehung des Brustkorbes als Ganzes auf der
LWS und eine Streckung: Hierbei erfolgt eine entsprechende Lageveränderung
auf das Becken bezogen.
Für den Bildhauer sind die Übergangsphasen des Schreitens nicht erfassbar,
nicht darstellbar. Er muß sich auf die Stützphasen „beschränken“.
Hautfurchen und Linien
An Hautfurchen, die durch Bewegung verändert werden, besonders durch
Beugung verstärkt, durch Strecken abgeflacht werden, können wir die mehr
oder weniger deutlichen Taillenlinie und Leistenlinie nennen und eine
Unterleibsfurche bzw. Bauchlinie: diese werden auch Knickungsfurchen
genannt, entsprechend den durch die Bewegung entstandenen
Faltenvertiefungen. So werden bei Rumpfbeugung die Bauchlinie, bei
Seitbeugung die Hüftlinie als Verlängerung der Taillen- und Lendenknickung
vertieft; bei Rückbeugung werden die Hüftbeuger und Rückenstrecker verkürzt
und mit Verstärkung der LWS Lordose wird eine geringe Falte und Wulstung
über dem hinteren Darmbeinkamm gebildet.
Bei einer Drehung in der LWS wird die Taillen- und Lendenfurche der
entgegengesetzten Seite schräger als vorher nach oben verlaufen und mehr
nach vorn ziehen. Im Rückenrelief werden Gesäßfalte und das Gesäß selbst
auf der entgegengesetzten Seite der Drehrichtung flacher und die Gesäßfalte
verläuft nach seitlich schräg abwärts.
Bei der Gehbewegung (Schreitstellung) erfolgt eine „Kreiselung“,
Rotationsbewegung des Beckens gegenüber dem Standbein. Es wandert die
Hüftseite des Schwungbeines aus der Frontalebene des Körpers mehr oder
weniger nach vorn. Es erfolgt dabei eine gewisse Einwärtsrollung, im
Hüftgelenk, die sich auf das ganze Spielbein auswirkt.
Beim Bewegen und Anheben des rechten Beines, wird das linke Bein voll
belastet und der linke Fuß muss plan aufgesetzt sein und umgekehrt, so dass
wir beim Gehen einen ständigen Wechsel haben von links nach rechts.
(Wenn beide Beine in gleicher Weise im Stehen symmetrisch belastet werden,
liegen Schultergürtelachse und Hüftgelenk - Beckenachse parallel.)
Sobald aber eine Gewichtsverlagerung durch Bewegen oder Verlagerung des
Brustkorbs besonders durch eine Seitwärtsneigung oder Drehen (weniger
Vorwärts- oder Rückwärtsbeugen) oder auch nur durch ein Kopfseitwärtsneigen
erfolgt, verschieben sich die Achsen zueinander. Auch dann, wenn eine noch
so geringe Gewichtsverlagerung auf ein Bein erfolgt, geschieht eine gewisse,
entsprechende Verschiebung des Skelettes und eine Veränderung des
Muskeltonus, der die Profilierung je nach Dehnung, Entspannung oder
Kontraktion anders sichtbar macht.

B. Die Anatomie
Von der Körperhaltung ausgehend, sollen nicht im Einzelnen jede Skelettform,
jeder Muskelverlauf, nicht alle Funktionsmöglichkeiten dargestellt werden,
sondern besonders die für das Stehen und Schreiten in Frage kommenden
Muskeln und Merkmale beschrieben werden. Zum anderen wird auch
besprochen, was durch das Skelett die Haut zum Oberflächenrelief formend
sichtbar wird und somit auch an dem Bildwerk, der Plastik, mehr oder weniger
deutlich in Erscheinung tritt und die Veränderungen in der Entwicklung der
Darstellung des Körpers demonstriert. Dazu gehören allerdings auch die den
Oberflächenmuskel unterpolsternden Muskeln, die durch ihre Kontraktion bzw.
Inaktivität oberflächenverändernd wirken (können), entsprechend der für die
jeweilige Aktion notwendigen Tätigkeiten. Außerdem müssen beschrieben
werden, die durch die Muskeln und die sie bedeckende Haut sichtbaren
Knochenvorsprüngen (Cristae, Spinae, Tronchanteren, Condyli, Claviculae,
Scapulae)
B1) RUMPF, DIE VORDERSEITE
a) Brustkorb (Thorax)
Er hat am Rücken von der Wirbelsäule ausgehend leicht abwärtslaufende, an
der Seite fast horizontale und vorn leicht ansteigende Rippen. Die unteren
(siebte bis elfte) Rippen bilden vorn den Rippenbogen, durch die zum Brustbein
hin steil ansteigenden und sich zum Rippenbogen verbindenden Enden. Sie
ergeben je nach Konstitution einen mehr oder weniger breiten oder spitzen
Winkel. Die Brustmuskeln funktionieren gleichzeitig als Muskeln des
Schultergürtels. Die oberflächlichen Muskeln sind als Masse in ihrem Verlauf
gut abgrenzbar. Sie werden bei verschiedener Standbeinbelastung bzw.
Spielbeinentlastung und durch aktive Anspannung bei Haltung und Bewegung
bzw. bei funktionellen Mitbewegungen erst in der Klassischen Zeit mehr oder
weniger deutlich sichtbar. Die aktiven Schulter- Armbewegungen spielen jetzt
eine Rolle, besonders deutlich in der Spätklassik und im Hellenismus.
Die zunehmenden Erkenntnisse in diese Abläufe lassen sich gut verfolgen. (Es
ist nicht anzunehmen, daß in der geometrischen und archaischen Zeit dieses
Wissen von der Anatomie vorhanden war und wissentlich abstrahiert wurde;
vielleicht wurden einzelne Beobachtungen am Menschen aber doch übersetzt
und betont, um eines erhabenen Ausdrucks willen. Das ist auch denkbar ohne
genauere anatomische Kenntnisse).
Der M. pectoralis major (große Brustmuskel) (Abb.2 ) bildet mit seinem Ansatz
die vordere Abgrenzung der Achselhöhle, als dicker Wulst ist er auch bei
passiven Bewegungen vorn scharf profiliert. Von dort verläuft er fächerförmig
zur mittleren Schlüsselbeinhälfte, dem Brustbein und dem oberen Drittel des
Rippenbogens und der Bauchfascie (er adduziert den Oberarm und dreht ihn
einwärts). Beteiligt an der Brustkorbformung ist der M. serratus (Abb.3 ) (große
Sägemuskel) der lateral unterhalb der Achsel, stufig absteigt und an den
Rippen fixiert ist. Er ist mit den Ansatzzacken des M. obliquus externus
(äußeren schiefen Bauchmuskels) alterniert (Abb. 2 ).
b) Bauch (Abdomen)
Mit der Stilisierung des Rippenbogens in der Plastik wird auch die Stelle betont
dargestellt, an der neben dem geraden Bauchmuskel am Rippenbogen die
Sehnenplatte des M. obliquus externus abdominis (äußeren schrägen
Bauchmuskels) ansetzt (Abb. 2 ).
Dieser Muskel als der größte Bauchmuskel zieht von den unteren 7 bis 8
Rippen, und zwar der seitlichen Hälfte des Rippenbogens, in gestaffelter Form
zum Darmbeinkamm. Die oberen vier bis fünf davon alternieren mit den ebenso
sichtbaren Ansatzzacken des M. serratus anterior (vorderen großen
Sägemuskels)); die unteren Anteile des großen schrägen Bauchmuskels
wiederum alternieren und korrespondieren entsprechend mit denen des
M. latissimus dorsi (Abb.3 ) (großen Rückenmuskels). Dieser verläuft nämlich
unter dem Schulterblatt hervorkommend schräg abwärts über die
Brustkorbseite flächig über den Bauch zum Darmbeinkamm und rückwärts bis
zum Kreuzbein. Dort trifft er sich mit dem unter ihm liegenden langen
Rückenstrecker spitz zulaufend am Kreuzbein.
Der M. obliquus internus (innere schräge Bauchmuskel) und der M. transversus
abdominis (in der Tiefe liegende Quermuskel) werden von äußeren schrägen
Bauchmuskel bedeckt. Der Quermuskel ist aber durch die Sehnenplatte des
äußeren und inneren schrägen Bauchmuskel hindurch zu bemerken.
Der Innenrand des M. obliquus internus (innerer schräger Bauchmuskel) ist
durch die dünne Sehnenfläche (Aponeurose) des M. obliquus externus
(äußerer schräger Bauchmuskel) erkennbar (Abb. 2 ). Man kann seinen schwach
S-förmigen Rand von der 10. Rippe bis zur Mitte des Leistenbandes verfolgen.
Seine Muskelfasern reichen weiter bis hinunter zum und in den Samenstrang.

Der M. obliquus ext. ist bei der axialen Drehbewegung und Seitwärtsbeugung
beteiligt. Der unterste Muskelanteil ist auch am Lebenden am Darmbeinkamm
als „Weiche“ durch Seitwärtsbeugung bis zum Schamberg hin oft erkennbar;
bzw. bei Hochrecken flacht sich dieser Weichenwulst ab.
Dieser äußere schräge Bauchmuskel (Abb. 3 ) ist es, der in einer bestimmten
Periode der Antike den charakteristischen, stark betonten Weichenwulst bildet,
der sich sogar über den Darmbeinkamm stülpt. Dieser Wulst wurde bei den
Standbildern an seinem Vorderteil nach vorn medial vorgerückt, und an der
Spina ilica anterior (Vorderdorn) lotrecht in die Leiste abgesenkt.
Drei bis fünf Zentimeter medial von der Spina ilica anterior Superior (vorderen
Darmbeinspitze) ist ein Dreieck zwischen Leiste und M. sartorius
(Schneidermuskel) und M. adductor longus (langem Anziehermuskel) deutlich
erkennbar. Dieses Dreieck geht nach oben in die Aponeurose
(Sehnenblattfläche) des äußeren schrägen Bauchmuskels über; es ist das
trigonum inguinale (Leistendreieck) (Abb. 2).
Die ganze Bauchvorderfläche (Abb. 2 ) wird neben dem auslaufenden schrägen
Bauchmuskel von den beiden Mm. rectus abdominis (geraden Bauchmuskeln)
gebildet, die unter der Aponeurose liegen. Seine Fasern verlaufen senkrecht
vom mittleren Drittel des rechten und linken Rippenbogens zum Leistenband
und werden unter der Fascie (Sehnenblatt) leicht wulstig sichtbar, unterteilt
durch seine querlaufenden inscriptiones (Zwischensehnen). Sichtbare
Trennungslinie der beiden Bauchhälften ist die Linea alba (weiße Linie) ein
Sehnenstreifen, der vom Brustbein bis fünf Zentimeter unterhalb des Nabels
verläuft. (Und immer sehr deutlich, wie die Inscriptiones, in der griechischen
Plastik, dargestellt wird.)
Weiter abwärts ist die Bauchdecke wieder abgeflacht bis leicht eingesunken.
Anatomisch richtig sind drei Inscriptionen (Abb. 2 ), die den M. rectus (geraden
Bauchmuskel) beiderseits in drei gleiche Abschnitte und Flächen zwischen
Brustbeinspitze und Nabel einteilen. Dabei ist der unterste Sehnenstreifen
immer in Nabelhöhe, den Nabel quasi durchschneidend. Der Rippenbogen wird
oft so hoch und fast horizontal dargestellt, daß er wie eine vierte Inscription
wirkt. Wir finden aber auch einen sehr hochschmalbogigen Rippenbogen mit
einer „echten“ schwachen vierten Inscription.
Diese Inscriptionen werden sichtbar einerseits abhängig von der
Muskelanspannung, andererseits haben sie in der Plastik mehr Bedeutung als
seine ornamentale rhythmische Untergliederung.
c) Leistenbeuge
Die Leistenbeuge ist am lebenden Menschen nur eine lineare Furche, im Stand
kaum angedeutet (Abb.2 ). Ihr Vorhandensein zeigt sich erst deutlich bei
Hüftgelenksbeugung oder starkem Bauch. Bei den Standbildern ist der hier
dargestellte Leistenwulst ein reines Stilmerkmal und anatomisch nicht
begründet. Der Leistenwulst geht in der griechischen Plastik in den
Weichenwulst des großen schrägen Bauchmuskel am Darmbeinkamm über.
Der vordere obere und hintere Darmbeinstachel und der Darmbeinkamm selbst
sind wichtige Markierungspunkte. Vom vorderen Darmbeinstachel wird eine fast
rechtwinklige Abknickung zur Leiste in der klassischen Kunst dargestellt.
d) Zusammenfassung von Brustkorb und Bauch
Betrachten wir nun Brustkorb und Bauch noch einmal als Ganzes und im
Zusammenhang: Die Rippen der Vorderseite des Brustkorbes sind im oberen
Teil kopfwärts gekantet (etwa bis zur vierten Rippe), im mittleren Teil verlaufen
sie senkrecht, im unteren sind sie einwärts, bzw. bauchwärts gerichtet. Das
ergibt eine tonnenartige Wölbung. Bei normalgeformten Skelett und guter
Muskulatur liegen die Schulterblätter glatt an. Gemeinsam bestimmen Brust-
und Bauchmuskeln, besonders beim jungen Menschen, weitgehend das Profil
mit.
Diese Zusammengehörigkeit wird durch die alternierenden Ursprünge des
großen schrägen Sägemuskels mit den Ansätzen des äußeren schrägen
Bauchmuskels dokumentiert. Ferner wird sie durch den Ansatz des untersten
Teils des großen Brustmuskels selbst mit der Verbindung zum geraden
Bauchmuskel und der weißen Linie dargestellt. Je nachdem wie locker das
Bindegewebe und wie schlaff die Muskulatur ist, ändern sich die Formen. Das
gleiche gilt auch für die Ausprägung der Leistenbeuge. Ein kräftiger unterer
Brustkorb und Rippenbogen und ein ausgeprägter Beckenknochenrand werden
den Bauchmuskeln die besten Ansatzflächen bieten.
Ebenso ist das auch für den Rücken maßgeblich, da durch Verlauf und
Rundung der Rippen und der Beckenschaufel die Spannung der dort
befestigten Muskeln bestimmt wird.
Mit anderen Worten: Brust- und Bauchmuskeln, Schulter- und
Rückenmuskulatur, Schultergürtel und Beckengürtel bestimmen also
weitgehend und individuell die äußere Rumpffigur und ihre Gestaltung bei allen
Haltungen und Bewegungen.
B2) RUMPF, DIE RÜCKSEITE
Die Wirbelsäule, die als elastischer Stab auf dem Kreuzbein ruht, ist frontal
gesehen in ihrem normalerweise geraden vertikalen Verlauf beiderseits vom
Erector trunci, bzw. spinae (langer Rückenstrecker) begleitet (Abb. 4). Dieser
besteht aus 1. dem M. spinalis (Dornmuskel) (dem medialen Anteil des Erector
trunci) und 2. dem M. ilio-costales (Darmbein-Rippenmuskel, inneren
Rückenstrecker) dem lateralen Teil des M. Erector trunci und 3. dem M.
longissimus dorsi, (längsten Rückenmuskel). Er bleibt unter der Muskel-platte
des Latissimus dorsi, (breitesten Rückenmuskel) sich zwischen den
Lendenwirbeln und unteren Brustwirbeln leicht profilierend, bis zum Hinterhaupt
beiderseits der Wirbelsäule sichtbar. Er ist kräftiger im beweglichen
HWS-Bereich ausgebildet. Seine Stärke nimmt ab im Thoraxteil, dem starreren
Teil der WS. Er schwillt wieder an im Lendenwirbelsäulenbereich mit dessen
größter Beweglichkeit. Der gesamte Rückenstrecker ist verantwortlich für die
Aufrechthaltung des Menschen. Er kann unter der Haut beiderseits sichtbar
sein von der HWS bis zum Steißbein hinab. Seine Muskelfasern bilden
zwischen sich eine Rinne, unter der die Wirbelsäule liegt.
Bei Vorbeugen des Rumpfes oder Vorstrecken der Arme wird diese Rinne mehr
oder weniger flach.
Der M. trapezius (Abb. 4 ) (Kapuzenmuskel) ist als gemischter
Kopf-Rumpf-Muskel der zweite große oberflächige Rumpfmuskel, dessen
Ansätze entlang der HWS und BWS bis zum ersten Lendenwirbel ziehen. Sein
oberer schräger seitlicher Rand geht vom Hinterhauptloch über die Schulter
zum seitlichen Teil des Schlüsselbeins; seine innere Grenze verläuft der
Wirbelsäule entlang. Der untere seitliche Teil des Kapuzenmuskels erstreckt
sich von der seitlichen Schlüsselbeinspitze über die Schulterblattgräte flächig
schräg abwärts zum 1. Lendenwirbel, dort spitz zulaufend. Er ist beim
muskulösen Menschen deutlich markiert. Aber auch sein schräger seitlicher
Verlauf ist - wenn auch weniger deutlich - am Brustkorbrücken erkennbar.
Die obere Sehnenraute (Abb. 4 ) zwischen 1. Halswirbel und 5. Brustwirbel ist
eine Sehnenplatte des M. trapezius.
Es profilieren sich zwischen dem Trapezius und dem Deltamuskel am unteren
Schulterblattwinkel der Teres major (Abb. 4 ) (große Rundmuskel), der von der
unteren Schulterblattspitze zum Höcker des Humeruskopfes nach hinten
seitlich zieht, und der Rhomboides major (Rautenmuskel), der zwischen der
HWS und dem inneren Schulterblattrand verläuft. Der letztere ist an den
Bewegungen der Schulter stark beteiligt und wölbt bei der Zurücknahme der
Schulter das Relief am mittleren Scapularand stark vor.
Der M. latissimus dorsi (größte Rückenmuskel) ist in jeder Körperhaltung zu
sehen und bedeckt zusammen mit dem Trapezius (Kappenmuskel) die größte
Fläche des Rückens.
Der obere Rand des Latissimus (Abb. 3;4 ) läuft bei aufrechter Haltung in Höhe
des unteren Schulterblattwinkel (Angulus inferior) horizontal. Sein absteigender
unterer Teil (Pars iliaca) ist deutlich von dem oberen auf den Rippen liegenden
Teil (Pars costalis) getrennt und beim Rumpfdrehen oder bei
Gewichtsverlagerung des Rumpfes zu erkennen. Hierbei können wir seine
Beziehung zum kleinen, von Fettgewebe ausgefüllten Trigonum lumbale
(Lendendreieck), das durch die Muskellücke zwischen größten Rückenmuskel,
dem Hinterrand des Obliquus externus (äußeren schrägen Bauchmuskels) und
der Crista iliaca (Beckenrand) auf beiden Seiten gebildet wird, feststellen. Der
M. teres major (große Rundmuskel) (Abb. 3 ), der vom Unterrand der
Scapulaspitze zum Oberarmkopf zieht, springt bei Zurücknehmen des Armes
deutlich hervor.
Zwischen Latissimus und Deltamuskel besteht eine kleine Lücke in rundlicher
Form.
Der unterste Teil des Latissimus dorsi (Abb. 4 ) geht in Höhe der LWS und am
Kreuzbein in eine breite oben und unten spitzwinklige (rhombenfömige) große
Sehnenplatte über, unter der der lange Rückenstrecker wieder zu bemerken ist.

Sie ist umgeben von starker Muskulatur (M. latissimus dorsi und glutaeus
maximus), es ist die sogenannte Venusraute (Abb. 4) (bzw. Lendenfascie). Ihre
Figur ist beim Mann vier oder sechseckig, bei Frauen dagegen immer viereckig.
Die vertikalen Spitzen (Ecken) werden gebildet von: erstens dem Dorn des
ersten Lendenwirbels als oberes Lendengrübchen; zweitens dem Dorn des
fünften Lendenwirbels als mittleres Lendengrübchen; drittens gibt es seitlich
von den Spinae ilicae dorsalis (hinteren Darmbeinspitzen) beiderseits kleine
Einziehungen als untere seitliche Lendengrübchen; viertens, haben wir - nur bei
muskelstarken, männlichen Individuen - zwischen der unteren Grenze des M.
latissimus dorsi beiderseits und dem Oberrand der Sehnenplatte (Venusraute)
eine weitere Dellenbildung.
Zusammenfassend ist zu sagen:
Bei schlanken Individuen sind die senkrecht stehenden zwei Sehnenrauten
mehr oder weniger deutlich markiert. In der Plastik sind sie besonders im LWS
Bereich schon in der Archaik deutlich, in der Klassik verstärkt dargestellt. Im
HWS-Bereich wird die Raute erst in der Klassik deutlich hervorgehoben, wird
aber auch oft von Hinterhaupthaaren fast völlig verdeckt.
Die Grenzen der oberen Sehnenraute (Abb. 4 ) werden im HWS Teil vom
aufsteigenden Anteil des Kapuzenmuskels gebildet, im unteren, thoracalen
Teil, vom absteigenden Teil des Trapezius. Die obere Spitze der Sehnenraute
liegt am Übergang HWS-Wirbel und Hinterhaupt (Occiput). Die Raute reicht
etwa bis zum dritten, vierten Brustwirbel hinab, und ihre Mitte ist in die Höhe
des siebten Halswirbels zu projizieren (Vertebra prominens).
Die untere, zweite Rautenbildung (Venusraute) liegt im Lendenwirbelbereich
(Abb. 4 ) und wird in ihrem oberen Teil beginnend in Höhe 12. BW und 1. LW
von der unteren Spitze des Kapuzenmuskels und dem Teil des breitesten
Rückenmuskels gebildet, der schräg nach außen zum Beckenkammansatz
verläuft. Die unteren Grenzen der Raute am Beckenrand werden durch den
großen und etwas durch den mittleren Gesäßmuskel bis hin zum Steißbein
gebildet. (Im HWS- Schulterbereich und auch im LWS - Beckenbereich
profilieren und verschieben sich der Bewegung entsprechend die
Skelettmarkierungen und Muskelpartien.)
Wir können zwei extreme anormale Rückenformen beobachten:
1. den Rundrücken, bei dem der obere Teil stark nach hinten gebogen ist und
die Schultern mehr nach vorn gezogen werden; der Brustkorb wird als Folge
davon mehr oder weniger eingesunken sein.
2. Den hohlen Rücken im Bereich der LWS, die Lordose (das Hohlkreuz) in
Folge zu starker Beckenneigung, die meist durch zu schwache
Rückenmuskulatur verursacht wird.
B3) Die Beckenpartie
Es folgt der Körperteil, in dem der Schwerpunkt des gesamten Körpers ruht, die
Achse um die sich sowohl die untere Extremität wie der Rumpf bewegen: der
Beckenraum.
Beckenbreite und Höhe werden sichtbar durch die bei nicht übermäßig
fettreichen Individuen immer mindestens im vorderen Drittel durchschimmernde
Crista ilica (Beckenkamm). Die übrigen zwei Drittel werden von einem Teil des
M. obliquus externus (äußerer schräger Bauchmuskel) und den Fettwulst
bedeckt, der über seinen Ansatz am Labium ext. (äußere Randleiste des
Beckenkamms) hinübergreift. Deutlich erkennbar ist auch die Spina iliaca
ventralis (der vordere Darmbeinstachel) als Ursprung des M. sartorius
(Schneidermuskel) und des M. tensor fasciae latae (Schenkelbindenspanner).
Die Spina iliaca dorsalis cranialis (hinterer oberer Darmbeinstachel) bildet durch
die Verlötung ihres Periostes mit der Haut das untere laterale Lendengrübchen.
Häufig ist auch ein mediales unteres Lendengrübchen in Höhe des fünften
Lendenwirbels zu sehen.
Die sichtbare Form des Beckengürtels wird in seinen äußeren Dimensionen
durch den Beckenschnitt festgelegt bzw. dargestellt (Abb. 2). Dieser wird gebildet
durch die Leistenbeuge mit dem Ansatz des M. rectus abdominis (gerader
Bauchmuskel) und die Seite der Beckenpartie. Die Letztere wird geformt durch
die unterste Grenze des M. obliquus externus, der von den unteren Rippen zum
Darmbeinkamm zieht, und dort den Fettwulst am Beckenkamm bildet.
Durch die Spitze des Schenkelgrübchens, dem Überschneidungspunkt von M.
sartorius und M. tensor fasciae latae unterhalb der Leiste, ist die Spina iliaca
ventralis auch zu bestimmen, wenn sie durch den sie überdeckenden weichen
Wulst nicht sichtbar wird. (Näheres über den Obliquus externus wird später
erläutert.)
Die Form des Beckens ist beim Mann und Frau wesentlich verschieden, und
dort wieder bei den Einzelnen individuell anders ausgeprägt. Das männliche
Becken ist schmäler, die Ossa ilica (Darmbeine) sind steiler gestellt, der Winkel
des Arcus pubis (Schambogen) ist spitzer. Die weibliche Beckenschaufel ist
dagegen breiter, liegt flacher. Der Schambeinbogen ist weniger spitz, er ist
gedehnter.
Aber zwei andere entscheidende Punkte gerade für unser Thema stehen noch
aus: Das Erfassen der Abläufe des Stehens und Bewegens. Letztere werden
bei der Besprechung dieser Funktionen genauer erwähnt. Zum ersten, dem
Stehen: Die tragende, auffangende Funktion speziell der Ossa ilica (Darmbein¬
schaufeln) für die Eingeweide und die stützende und strebebogenartig
verbindende Statik durch die Gelenkpfanne und durch das Sitz- und
Schambein für die untere Extremität. Das Erkennen dieser beiden Funktionen
ist gut sichtbar in der Entwicklungsreihe der Plastik zu verfolgen. Womit das
Wissen und die Bedeutung der Funktionstüchtigkeit des Hüftgelenkes und die
Beziehung des Beckens zur Wirbelsäule und des Beckens zum Abdomen auch
in der bildhauerischen Darstellung erkennbar wird.
Es sei noch die Abhängigkeit zum Oberschenkel erwähnt, dessen äußere
Gestaltung an seiner Innenseite entscheidend erstens von der Beckenstellung
abhängig ist: Beim flachstehenden Becken werden die an den Ossa pubis
(Schambeinen) entspringenden Muskeln durch das Höherstehen der Ossa
pubis nach vorne gelagert (je flacher das Becken desto mehr) und bewirken
den in der Antike bevorzugten besseren Schenkelschluss durch die vollere
Form der Oberschenkelinnenseite.
Zum zweiten von der Bewegung: Von den Muskeln des Beckens ist der unter
den Darmbeinkamm entspringende und fächerförmig gegen den Trochanter
major (großer Rollhügel) zusammenlaufende Glutaeus medius (mittlerer
Gesäßmuskel) nur mit seiner vorderen oberen Partie, die direkt unter der Haut
liegt, sichtbar (Abb. 5 ). Diese vorderen Strahlen werden kontrahiert (somit als
Muskelbauch stärker sichtbar) bei Beugung des Hüftgelenkes, wobei diese
Muskelpartie beim Abspreizen gleichzeitig eine Einwärtsrollung des
Oberschenkels bewirkt. Die hinteren verdeckten Randstrahlen erreichen ein
Strecken und Auswärtsrollen des Oberschenkels. Die gemeinsame, gleichzeitig
ablaufende Hauptarbeit jedoch ist die Lateroversion (Seitwärtsdrehung und
Kippung) des Beckens auf die Standbeinseite bei jedem Schritt, wodurch dem
Spielbein mehr Bewegungsfreiheit gegeben wird. Diese Bewegung kommt einer
passiven Abduktion gleich. Gleichzeitig erfolgt die gegenteilige Aktion durch die
kleinen Glutaei: Durch ihre Kontraktion wird ein Heruntersinken des Beckens
zur Spielbeinseite vermieden.
Eine Abspaltung des Glut. med. stellt der M. tensor fasciae latae (Abb. 3;5 )
(Oberschenkel fascienspanner) von der Spina ilica ventralis dar, der den
Oberschenkel mit hebt und das Becken nach vorne neigen kann. Er strahlt von
vorn in den Tractus Iliotibialis (Verstärker der Muskelhaut an der Außenseite
der Oberschenkelmuskulatur) ein, während von dorsal der vordere untere Teil
des M. glutaeus maximus (größter Gesäßmuskel) Muskelfasern in den Tractus
dorthin abspaltet. Zwischen beiden liegt bis zur Crista ilica hinauf eine
abflachende Faserplatte, die den Glut. med. bedeckt. Dieser in die Fascia lata
eingewobene und sie verstärkende Sehnenstreifen flacht abwärts die laterale
Fläche des Oberschenkels ab. Dies ist möglich durch seine Befestigung am
Muskel, den tensor fasciae latae (Schenkelbindenspanner) und wird deutlich
durch seine Anspannung bei gestrecktem Knie. Sie bewirkt besonders durch
die aktive Leistung der beiden oben erwähnten Muskeln (M. glutaeus maximus
und M. tensor fasciae latae) eine Fixierung des gestreckten Knies.
B4) Becken - Oberschenkel
Der größte Gesäßmuskel ist der Glut. maximus (Abb. 5; 7 ), der beiderseits am
Darmbein und Kreuzbein entspringt und noch vor dem Erreichen des
Trochanter major abwärts in eine schmal werdende Sehnenplatte, übergeht.
Während die obere Hauptmasse mit ihrer schmal werdenden Sehne zum
großen Rollhügel zieht. Mit ihm bzw. durch das Vorquellen der benachbarten
Muskeln entsteht hier eine Delle, die Trochantergrube, (Abb. 5 ) besonders bei
angespannten Gesäßmuskeln. Der kontrahierte größte Gesäßmuskel formt das
Gesäß, wobei zu bemerken ist, daß die Gesäßfurche nicht mit dem unteren
Muskelrand identisch ist, sondern dieser seitlich tiefer herabreicht bis zur
Tuberositas glutaei des Femur (die Tuberositas glutaei ist die rauhe Stelle an
der oberen Rückseite des Oberschenkelknochens.) Die Gesäßfurche tritt
besonders bei Kontraktion des Glut. maximus hervor und kann umgekehrt bei
seinem Erschlaffen völlig verstreichen. Sie ist durch eine Aberration von Fascia
lata-Fasern und deren Zugrichtung bedingt. Diese Fasern bewirken auch bei
Kontraktion des Glut. max. die Abflachung der unterhalb der Furche gelegenen
Partien und damit das starke Hervortreten des oberhalb der Furche
beginnenden viereckigen vorgewölbten Feldes des angespannten Gesäßes.
Der große Gesäßmuskel verhindert die Anteversio (Vorkippen) des Beckens
dadurch, dass seine Hauptmasse hinter der Querachse liegt. Ferner ist er
wichtig zur Aufrechterhaltung des Körpers. Anders gesagt: Er verhindert als
Muskelmanschette zusammen mit dem Biceps (zweiköpfigen Beuger) (Abb. 5 )
und dem Quadriceps (Vierköpfigen Schenkelstrecker) das Einknicken im Hüft-
und Kniegelenk des Standbeines. Der Glutaeus medius (mittlerer
Gesäßmuskel) (Abb. 5 ) ist an der seitlichen Hälfte des Darmbeinkammes
angeheftet. Er wird aber unter dem dicken Glutaeus maximus als flache
Muskelplatte die Beckenschaufel ausfüllend kaum sichtbar. Der Glutaeus med.
und minimus neigen das Becken seitwärts und spreizen das Bein seitwärts ab:
Sie sind am vorderen oberen Rand des Glutaeus max. bei Kontraktion als
schmaler Wulst erkennbar.

B5) Hüftgelenk - Oberschenkel
Zu den Gesäßmuskeln zu rechnen sind die Adduktoren (Abb. 5 ) (Anzieher: M.
add. brevis, - M. add. longus, M. add. magnus), die den Oberschenkel nach
innen ziehen. Der Muskulus gracilis, (schlanker Muskel), der als einziger
zweigelenkig ist, das Kniegelenk überspringt und beugt, markiert in ganzer
Länge die Innenfläche des Oberschenkels. Dieser schlanke Muskel bildet mit
seiner Endsehne, die besonders bei gebeugtem Knie scharf vorspringt, die
mediale Begrenzung der Kniekehle. Zusammen mit der M. sartorius Sehne
(Schneidermuskel) und der schmaleren Sehne des M. semitendinosus
(Halbsehnenmuskel), der vom Sitzbeinhöcker zum Schienenbein zieht und ein
Ober- und Unterschenkelbeuger ist, bildet er den Pes anserinus (Gänsefuß) an
der Innenseite des Schienenbeinkopfes, bzw. der Crista tibiae (Schienen¬
beinkante) (Abb. 5, 6 ).
Die gesamten Adduktoren, die am äußeren Umfang des Foramen obturatorius
(Hüftbeinloch) entspringen (also vor und hinter der querliegenden Hüftgelenks¬
achse) formen, wenn sie kontrahiert sind, einen geschlossenen dickrunden
Wulst, besonders am inneren oberen Drittel oberhalb des sie schräg
über-schneidenden M. sartorius. Sie sind Anzieher - wie oben erwähnt - und
Einwärtsroller des Oberschenkels (mit Ausnahme des zweigelenkigen Gracilis,
schlanker M.) Der Sartorius und Semitendinosus sind Beuger des
Oberschenkels bis zur Medianebene. Durch diese verteilten Funktionen halten
alle diese Muskeln das Becken in der Balance und sichern das Hüftgelenk
gegen ungewollte Beugung und Streckung. (Abb. 6)
Ferner ist seitlich über dem Gracilis die mediale obere Kante des Adductor
longus sichtbar, der ein Teil des beim Beinheben wichtigen durchgehenden
Muskelzuges ist. Dieser besteht aus: Adductor longus und brevis und Rectus
abdominis. Der Adductor longus bildet den medialen sichtbaren Rand des
sogenannten Scarpaschen Dreiecks, das nach oben vom Leistenband nach
lateral vom Sartorius begrenzt wird und dessen Boden der Muskulus pectineus
(Kamm-Muskel) und Muskulus iliopsoas (innerer Schenkelbeuger) bilden.
Der Adductor magnus entspringt: (Abb. 6)
a) mit seinen oberen Fasern fächerförmig vom Os pubis (Schambein) (Abb. 6)
b) mit seinem stärksten Anteil vom Tuber ossis ischii (Höcker des Sitzbeins).
Dieser Muskel, der große Anzieher, verläuft steil abwärts an der Innenseite. Er
liegt nur zum geringsten Teil unter der Haut, und zwar dorsal vom M. gracilis
(Schlankmuskel) und cranial vom Semimembranosus (Plattensehnenmuskel) in
halber Oberschenkelhöhe und dies ohne plastisch mehr sichtbar zu werden, als
daß er gegenüber dem kontrahierten, vorspringenden Semimembranosus
abgeflacht tiefer liegt wie ein auf der Spitze stehendes Dreieck.
Die gesamten Adduktoren, die rings um die Foramina obturatoria an der
Beckenknochenvorderfläche entspringen, liegen also vor und hinter der
querliegenden Hüftgelenksachse und bilden bei Kontraktion einen
geschlossenen dickrunden Wulst. Sie inserieren abgesehen vom Gracilis an
der medialen Lippe der Crista femoris bis hinab zum Epicondylus femoris
(Vorsprung des Gelenkknorrens) und liegen dort unter dem medialen
Kniegrübchen am Innenrand des Vastus med. (Innerer Oberschenkelmuskel).
a.) Funktionsanalyse des Hüftgelenkes
Der große Aktionsbereich lässt sich in drei Achsen einordnen.
Eine querliegende für das Heben und Senken, was gleichbedeutend ist mit
Rumpfbeugen und Strecken.
Eine sagittale zur Ab- und Adduction des Femur und Seitwärtsneigen des
Beckens.
Eine Rotationsachse in der sich Oberschenkel gegen fixiertes Becken oder
umgekehrt Becken gegen fixierten Oberschenkel drehen. Diese dritte Achse
läuft vom Mittelpunkt des Caput femoris (gleich Articulatio Coxae ) (Hüftgelenk)
zum Mittelpunkt der Articulatio genus (Kniegelenk) und weiter zum Mittelpunkt
der Articulatio talocruralis (oberes Sprunggelenk) und ist damit gleichbedeutend
mit der sogenannten Traglinie oder Belastungslinie der Extremität, die bei
lässig aufrechter Haltung fast lotrecht ist, obwohl der Femurschaft abwärts nach
innen um 5-7 Grad abweicht.

B6) Oberschenkel
Mit der Besprechung der Adduktoren sind wir schon in den Bereich des
Oberschenkels gelangt. Zunächst sei in Erinnerung zurückgerufen, dass die
Schaftachse des Femur schräg von oben lateral nach unten medial in dem
Muskelpaket steht und somit nur die direkt unter der Haut liegenden Knochen¬
vorsprünge des Femur: Der Trochanter major proximal (großer Rollhügel) und
der Condylus medialis distal (mittlerer Gelenkknorren) deutlich erkennbar sind.
Die Trochantergrube wurde bereits erwähnt. Trotz der natürlichen schrägen
Schaftstellung liegen die beiden Condyli lateralis und medialis (seitlicher und
mittlerer Gelenkknorren) über dem Kniegelenksspalt horizontal. Der für die
Bewegungsgrenzen im Hüftgelenk besonders wichtige Bandapparat sei hier
nicht beachtet, da er durch seine tiefe Lage nicht sichtbar ist. Da jedoch das
Erkennen und die Darstellung des Hüftgelenkes und damit der funktionsrichtige
Anschluss des Oberschenkels an den Beckengürtel für unser Thema wichtig
sind, wollen wir erwähnen, dass die querliegende Drehachse des Gelenkes
vorstellbar wird durch eine durch die Trochanterspitze waagerecht frontal
gezogene Linie, die etwa den Mittelpunkt des Caput femoris schneidet.
a) Oberschenkelvorderfläche (Streckergruppe)
Wir kehren wieder zurück zur Oberflächengestaltung und besprechen zunächst
die Streckervorderfläche, die vom Quadriceps (Abb. 5) (vierköpfigen
Schenkelstrecker) eingenommen wird und von dem Muskulus sartorius, der sie
schräg von oben lateral nach unten medial überquert und leicht einschnürt. Der
innere Teil der Oberschenkelvorderfläche wird vom Vastus tibialis (dem inneren
Schenkelmuskel des Quadriceps) eingenommen, der von der medialen Lippe
der Crista femoris und der Linea intertrochanterica entspringt und an dem
gemeinsamen Sehnenspiegel aller Teile des Quadriceps oberhalb der Patella
inseriert und endet. Er schickt außerdem von seiner unteren Muskelpartie
Sehnenfasern zum medialen Kniescheibenrand. Der Vastus medialis (der
mittlere Teil des Quadriceps) reicht weiter nach unten als der laterale und, was
wieder für unsere Betrachtung wichtig ist: Der mediale Teil wölbt sich nur bei
passiv gestrecktem Bein als Suprapatellarwulst über der Kniescheibe vor, also
bei erschlafften Muskel. Bei gebeugtem Knie verstreicht dieser Wulst je nach
Stärke der Beugung mehr oder weniger bis völlig.
Die Oberschenkelwölbung wird durch den Muskelbündelverlauf der beiden
Vasti von hinten oben nach vorn unten mitbestimmt. Der Vastus fibularis (Abb. 7)
(der äußere Schenkelmuskel des Quadriceps) bildet die Seitenkontur, welche
von oben durch den Tensor fasciae latae (Schenkelbindenspanner)
vervollständigt wird. Seine Muskelfasern gehen alle in das gemeinsame
Sehnenfeld weit oberhalb der Patella über. Die vertikalen Stränge des
Verstärkers der Tractus iliotibialis (Muskelhaut) flachen in seinem schmalen,
über die ganze Oberschenkellänge bis zum Tibiakopf sich erstreckenden
Bereich die laterale Kontur ab.
Der Suprapatellarwulst des Vastus lateralis liegt höher und wird durch den
Tractus iliotibialis abgeflacht. Von hinten betrachtet, wölben sich die beiden
Vasti beiderseits seitlich um den Femur. Zwischen den beiden Vasti und diese
cranial an den Rändern überdeckend, liegt der oben und unten lanzettförmig
zugespitzte M. rectus femoris (Gerader Schenkelmuskel). Zwischen den
beiden, eben erwähnten Muskeln, weicht der Rectus in die Tiefe zurück, und es
bildet sich das obere Schenkelgrübchen, mit seiner gegen die Spina ilica
ventralis gerichteten Spitze.
Der M. vastus intermedius (mittlerer Schenkelmuskel) liegt bedeckt vom Rectus
in der Tiefe. Das Band des M. sartorius (Schneidermuskel), das von der Spina
Ilica ventralis schräg über den Quadriceps zur Innenseite des Oberschenkels
und weiter bis zur Crista tibiae läuft, bildet auf der Vorderseite und Innenfläche
des Oberschenkels eine Eindellung des Quadriceps einerseits und eine
Profilierung der Oberschenkelinnenseite bei seiner Anspannung andererseits.
Sie trennt markanter an der Innenseite, in etwa mittlerer Höhe, die Adduktoren¬
gruppe vom Vastus mediales. Die Funktionen des Schneidermuskels sind
Anheben des Oberschenkels mit gleichzeitiger Außenrotation und Beugen des
Unterschenkels.
b) Oberschenkelrückseite (Beugergruppe)
Bei der Besprechung der Beugemuskeln wenden wir uns dem Biceps femoris
zu. Seine beiden Anteile üben einen einheitlichen Muskelzug aus durch ihren
gemeinsamen Ansatz am Capitulum fibulae (Wadenbeinköpfchen) (Abb. 6) und
durch die in die Fascia cruris (Bindegewebshülle der Unterschenkelmuskeln)
ausstrahlenden Fasern. Die Endsehne des Biceps begrenzt die Kniekehle
seitlich oben. Caput breve und longum des Biceps (Abb. 18) sind Teile zweier
Muskelstränge, die die Beckenschaufeln zwischen sich nehmen und (wichtig
bei Stehen und Gehen) bei fixiertem Crus (Unterschenkel) das Gleichgewicht
des Oberkörpers bewirken. Diese beiden Bewegungseinheiten sind: Erstens:
Caput longum des Biceps und Erector trunci; zweitens: Caput breve des Biceps
und M. adductor longus. Die Gesamtwirkung dieser beiden Stränge besteht
darin, daß beim Anheben des Oberschenkels eine gewinkelte Linie entsteht:
Becken-Oberschenkel-Unterschenkel, deren Knickungspunkte die Gelenke der
Hüfte und des Knies sind (Abb. 5; 6).
Weitere Beugungsmuskeln des Unterschenkels sind der große Muskulus
semimembranosus (Plattensehnenmuskel) und der M. semitendinosus
(Halbsehnenmuskel), die gleichzeitig bei gebeugtem Knie Innenrotatoren sind.
Der Semimembranosus reicht bis zum Oberrand der Kniekehle und wird dort
(selten) sichtbar als querer Wulst. Er stellt die obere und innere Grenze der
Kniekehle dar. - Der Muskulus semitendinosus kommt für unsere Betrachtung
nur insofern in Frage, als seine lange Endsehne, die auf dem unter ihr
liegenden M. semimembranosus eine Strecke entlang läuft, die mediale Seite
der Kniekehle mit begrenzt und hinter der M. gracilis Sehne (siehe oben)
vorspringt.
B7) Kniegelenk
Die Regio genus (Abb. 14; 15; 17) wurde bei der Behandlung des Oberschenkels
mit den beiden Suprapatellarwülsten und den Endsehnen der Beuger
zwangsläufig schon mehrfach erwähnt. Die Kniekehle ist eine rautenförmige
Grube, deren obere Grenzen die Beugesehnen und deren untere Grenzen die
Köpfe des Gastrocnemius (Zwillingswaden-muskeln) sind. Das Feld zwischen
ihnen, das Planum popliteum (Feld der Kniekehle), wölbt sich mit seinem Inhalt
bei gestrecktem Knie vor und sinkt ein bei gebeugtem Knie. Die fast runde
Scheibe der Patella (Kniescheibe) ist als Sesambein in die Endsehnen des
Quadriceps (M. extensor femoris quadriceps) eingelagert. Ihre Vorderfläche ist
leicht gewölbt und bildet unten die Apex patellae (Spitze der Kniescheibe) aus,
von der das Ligamentum patellae zur Tibia führt.
Auf dem Weg von Beugung zur Streckung bewegt sich die Patella in einer
Strecke von 5-7 cm. Sie springt bei leichter Beugung am meisten vor und
versinkt wieder bei starker Beugung abwärts in der Gelenkspalte. Die Gleitrinne
dazu liegt zwischen den Femurrollen (Condylen) und je tiefer diese Rinne ist,
desto stumpfer, je flacher sie ist, desto spitzer erscheint das Knie.
Das Kniegelenk wird von einer Gelenkkapsel eingeschlossen, die vorne am
Oberschenkel oberhalb seiner Knorpelgrenze (ca. 1-2 cm) unter Freilassung
der Epicondylen entspringt (Abb. 14;15;16). Distal befestigt sich die Kapsel hier
unter Freilassung des Capitulum fibulae an der Tibia. Bei gestrecktem Knie
hängt der Kapselsack schlaff unterhalb der Patella und von dieser durch eine
Hautfalte getrennt herab. Am Unterrand der Patella, tritt mit zwei „Flügelfalten“
derjenige Fettwulst hervor, der als Polster in dem toten Winkel zwischen das
Ligamentum patellae und die vordere abgeschrägte Fläche der Tibia
eingelagert ist. Die bei der Kniebeugung vorn entstehende Lücke des
klaffenden Gelenkspaltes wird ausgefüllt durch das hineinwandernde
Fettpolster. Bei diesem Vorgang sinkt die Haut neben dem Ligamentum
Patellae etwas ein, während sich bei der Umkehrung der Bewegung, also der
Streckung, die Haut vorwulstet.
Die Seitenbänder, die das Knie bei Streckung durch ihre Spannung feststellen,
tragen zur Gestaltung der Seitenkontur des Gelenkes bei. Durch Übergreifen
des Tractus Iliotibialis (verstärkende Faserzüge an der Außenseite des
Oberschenkels) über den Gelenkspalt wird die laterale Seite abgeflacht,
während sich auf der medialen Seite der Condylus tibialis (Gelenk-knorren) als
halbkugelähnliche Verwölbung profiliert. Von den Besonderheiten der
Bewegungen möchten wir erwähnen, dass die (äußerste) Streckstellung beim
Stand nur erreicht werden kann, bei gleichzeitiger Außenrotation der Tibia, und
durch eine Innenrotation des Femur: Diese sogenannte Schlussrotation beträgt
fünf Grad. Eine Kreiselung des Unterschenkels im Kniegelenk ist nur bei
dessen Beugung möglich. Hinzugefügt sei, daß wir von einer „scheinbaren“
Innenrotation des Crus (Unterschenkel) bei äußerster Beugung des Hüft- und
Kniegelenkes sprechen, da der obere Teil des Ligamentum iliofemorale
(Verstärkungsband am Hüftgelenk) bei rückgeneigtem Becken das Femur
einwärts rollt und das Crus nachrollt. Bei der Rotation des Femur im Hüftgelenk
nach innen oder außen schlägt das gebeugte Crus - ebenfalls der Bewegung
folgend - nach medial oder lateral aus, je nach Rotationsrichtung des Femur.
Die Bewegungsabhängigkeit von Hüft- und Kniegelenk wird durch ihre
zwangsweise Koppelung durch die zweigelenkigen Muskeln hervorgerufen.

B8) Unterschenkel
Der dreikantige Tibiaschaft (Schienbein) ist an seinem proximalen Ende
kolbenartig aufgetrieben. Sein distales verbreitertes Ende bildet den Malleolus
tibiae medialis (dem starken und weit vorspringenden Knöchel). Die gesamte
Tibia weist eine leichte Torsion derart auf, daß ihr distales Ende gegen das
proximale nach außen wie leicht gedreht ist, und zwar von 5 bis 20 Grad. Ihre
vordere Kante ist dadurch leicht S-förmig gekrümmt. Diese Kante wird durch
den vorquellenden Muskelbauch des M. tibialis anterior, besonders bei seiner
Kontraktion verwischt. Daher ist in der Profilansicht die Vorderseite des
Unterschenkels durch ihn etwas vorgewölbt. Während die Haut die gesamte
mediale Innenfläche der Tibia berührt (und sie damit sichtbar macht), sind von
der Fibula (Wadenbein) nur Capitulum (Köpfchen) und Malleolus (Knöchel) an
der Außenseite des Unterschenkels erkennbar. Das Capitulum fibulae und
entsprechend der Malleolus fibulae stehen tiefer als der Tibiakopf und -
Knöchel. Beide Knöchel sind stark ausgeprägt und prominent, sie bilden mit
dem Talus (Sprungbein, dem obersten Fußwurzelknochen) das obere
Sprunggelenk, das aus der Sprungbeinrolle (obere Fläche) und der
gabelförmigen Einfassung durch die Knöchel besteht.
a) Streckergruppe
Die meisten Muskeln des Unterschenkels spielen selbst oder mit ihren Sehnen
bei seiner Oberflächengestaltung eine Rolle (Abb. 5;6 ). So tritt der Extensor
digitorum longus (langer Zehenstrecker) (Abb.5) der neben dem M. tibiales
anterior (vorderer Schienbeinmuskel) liegt, in der unteren Hälfte des Crus unter
die Haut und seine Sehne springt bei dorsaler Flexion des Fußes vor dem
fibularen (lateralen) Malleolus - das Ligamentum cruciforme am Fußrücken
mitnehmend - scharf hervor.
Vom Extensor hallucis longus (langer Großzehenstrecker) (Abb.‚T) ist nur die
Sehne gegen das Kreuzband zu sichtbar, da er selbst vom M. tibialis anterior
(vorderer Schienbeinmuskel) und M. extensor digitorum longus (langer
Zehenstrecker) bedeckt wird. Er wird sichtbar auf dem Fußrücken bei Heben
des großen Zeh (Hallux). Der Muskulus peronaeus longus und brevis (Langer
und kurzer Wadenbeinmuskel) bilden einen einheitlichen Muskelschlauch, da
durch die Massenabnahme des Longus um das Gleiche wie die Zunahme des
Brevis der Gesamtquerschnitt nicht verändert wird. Die Mm. peronaei
(Wadenbeinmuskeln) bilden die fibulare Loge des Crus und ihre Sehnen laufen
über das Fersenbein. Sie sind Plantarflexoren (Sohlenbeuger) des Fußes und
bei Kontraktion gut unter der Haut sichtbar. Diese erfolgt beim Gehen in der
Phase des Anhebens der Ferse. Dann wird auch hinter dem medialen
Malleolus die Sehne des Tibialis posterior und die der langen Flexoren sichtbar,
die bei dieser Bewegung Hilfsmuskeln darstellen. Das Ligamentum cruciatum
(Kreuzband) hält die Sehnen der Dorsalflexoren in ihrer Lage und ist vom
fibularen Malleolus nach medial als tiefe Rinne zu verfolgen. Diese entspricht
dem Retinaculum muskulorum tensorum (oberen Rand des Kreuzbandes). Das
Ligamentum verbreitet sich am tibialen Malleolus und geht teils zum Mittelfuß
und teils zur Ferse.- Ein Ligamentum transversum ist - wenn überhaupt - als
schwache Abflachung auf der oberen Vorderfläche des Fußes zu sehen.
b) Beugergruppe
Wir schließen mit der Beugergruppe des Unterschenkels:
In der Tiefe liegen die für unser Thema wenig bedeutsamen Muskeln: erstens
Muskulus plantaris (Sohlenspanner), dessen Sehne sich mit dem medialen
Anteil der Achillessehne vereinigt, zweitens M. popliteus (Kniekehlenmuskel),
drittens Tibialis posterior (hinterer Schienbeinmuskel), viertens Flexor digitorum
longus (langer Zehenbeuger) und fünftens Flexor hallucis longus (langer
Großzehenbeuger) (Abb. 5,7). Der kräftige Muskelbau des letzteren reicht bis
dicht an den Knöchel, wo die schräg verlaufenden Fasern mit einer scharfen
Rundung enden. Der Flexor hallucis longus ist besonders wichtig für das
Abrollen des Fußes beim Gehen (er ist wichtiger als der Flexor digitorum
longus). Sehr bedeutsam ist der Flexor hallucis longus zur Erhaltung des
Fußgewölbes. Der Flexor digitorum longus tritt in Aktion beim Standbein. Er
bewegt auch beim Gehen in der Endphase des Abrollens des Fußes das
Fersenbein gegen den Unterschenkel wie in einem Scharnier.
Der selbst bei muskelschwachen Individuen deutlich sichtbare Beuger am
Unterschenkel ist der oberflächliche Triceps surae (Abb. 5,6) (dreiköpfige
Wadenmuskel). Von seinen drei Teilen ist der M. soleus (Schollenmuskel) das
Lager (= Unterfütterung) für den zweiteiligen Gastrocnemius
(Zwillingswadenmuskel). Die Kontraktion des Soleus wirkt deutlich mit bei der
Vorwölbung der beiden Gastrocnemiusbäuche: unter beiden Seiten des
Gastrocnemius quillt er dann mit seiner unteren Hälfte entlang der
Achillessehne hervor, bevor er sich mit dieser vereinigt. Der mediale
Muskelbauch des Gastrocnemius ist länger als der laterale. Er reicht sowohl
höher am Femur hinauf als auch tiefer an der gemeinsamen Endsehne
abwärts. Ferner ist seine Muskelmasse an der Innenseite des Crus stärker
vorgewölbt als die äußere. Beim Stehen auf den Zehen wird das sehr deutlich.
Der M. soleus ist der wichtigste Muskel am Standbein: Er verhindert ein
Vornüberfallen im Sprunggelenk. Es besteht eine Abhängigkeit zwischen
Calcaneus (Fersenbein) und der Länge der Achillessehne. Diese ist um so
kürzer, je kürzer das Tuber calcanei (eine rauhe Fläche an der unteren
Hinterseite des Fersenbeins) ist. Um die gleiche Kraft entwickeln zu können,
muss dann der Muskel um soviel stärker ausgebildet sein.
B9) Fuß
Als Abschluss der Besprechung der unteren Extremität folgt der Fuß. Der am
weitesten dorsal gelegene Knochen ist der Calcaneus, (Abb. 8) (Fersenbein) mit
seiner steil abfallenden Hinterfläche und dem Tuber (seinem hinteren unteren
Wulst). Der Calcaneus ist bei uns Menschen in eine Pronationsstellung (ein
Einwärtskippen mit seinem Oberteil) übergegangen, was bei stärkerer
Belastung noch vermehrt wird mit einer deutlichen Abplattung des
Fußgewölbes. Von den zwölf Mittelfußknochen werden nur wenige
Besonderheiten angeführt: Das Os naviculare (Kahnbein) tritt als derber
stumpfer Vorsprung an der Innenseite charakteristisch vor. Das Os cuboid
(Würfelbein) zeichnet sich auf dem Fußrücken seitlich vor dem Außenknöchel
ab. Weiter sichtbare Knochenvorsprünge sind der Stachel, eine Rauhigkeit, des
5. Metatarsus (Mittelfußknochens), auch häufig dessen Köpfchen und das
Köpfchen des ersten Metatarsus. Die Abduktoren und kleinen Flexoren wölben
das Relief des Fußes seitlich leicht vor. Die beiden Zehenballen (Abb. 8) unter
dem Köpfchen des Metatarsalis I, und V und das Tuber calcanei sind die drei
Stützpunkte des Fußes, die bei Ermüdung auseinander rücken, so daß der Fuß
dann breiter und länger wird mit gleichzeitiger Verringerung der Gewölbehöhe.
Dagegen bewirkt eine kurze Belastung eine Verkürzung durch die jetzt
reflektorisch aktiv kontrahierten Muskeln.
Die fehlerfreie Seitenansicht des gesamten Beines wird abgelesen an der
Geradheit folgender Linie: Trochanter major (Großer Rollhügel) - Mitte des
Knies - Außenknöchel.

B10) Arme
Wie eingangs erwähnt ist bewusst eine ungewöhnliche Reihenfolge in der
Beschreibung des Körperbaues gewählt worden, nämlich die für die Stand- und
Schreitfunktion wichtigsten Körperteile: der Rumpf und die Beine als Erstes. Es
sollen jetzt die besonderen Merkmale der Arme, des Halses und des Kopfes
aufgeführt werden.
a) Schultergelenk und Ellenbogengelenk
Um das Schultergelenk legt sich der M. deltoideus (Deltamuskel) als flach halb
kugelige Vorwölbung (Abb. 9,10). Er entspringt von der Spina scapulae
(Schulterblattgräte), von dem Processus coracoideus (Rabenschnabelfortsatz)
einem Fortsatz des Schulterblattes und von dem seitlichen Teil der Clavicula
(Schlüsselbeines) und verläuft spitz endend seitlich auf den Oberarm. Er
überlappt dabei hinten die Teres major und minor (Rundmuskeln des
Schulterblattes) und darunter den Serratus major (großen Sägemuskel) und
vorn den Ansatz des M. pectoralis major (großen Brustmuskels). Der
Deltamuskel deckt den unter dem Rabenschnabelfortsatz gelegenen
Epicondylus lateralis humeri (seitlichen spitzen hohen Knochenvorsprung am
Oberarmkopf).
Deutlich treten die beiden Condyli (Gelenkknorren) des Humerus
(Oberarmknochens) am Ellenbogengelenk hervor. An der Daumenseite des
Gelenkes befindet sich unterhalb des Knorren das Radiusköpfchen (Speiche)
und auf der Kleinfingerseite das Scharniergelenk der Ullna (Elle) um das sich
das Radiusköpfchen bei Pro- und Supination der Hand rollt.
b) Oberarm
Der Oberarm wird auf der Beugeseite vom 2-köpfigen Armbeuger (Biceps) (Abb.
9,10), auf der Rückstreckseite vom dreiköpfigen Armstrecker M. triceps)
eingenommen. Der Biceps und der unter ihm tieferliegende M. brachioradialis
beugen den Unterarm im Ellenbogengelenk. Der Triceps brachialis streckt ihn.
c) Unterarm und Handgelenk
Am Handgelenk, einem reinen Scharniergelenk, ist die Endverdickung des
Radius (Speiche) am Daumengrundgelenk erheblich stärker als diese an der
Ulna (Elle).
Die Handbeuger an der Innenseite des Unterarmes (Abb. 9): M. brachialis
(Oberarmspeichenmuskel), Mm. flexores digitorum (Fingerbeuger) und M.
flexor pollicis (Daumenbeuger) können bei Anspannung durch Hand- und
Fingerbeugung gegen Widerstand sichtbar werden. Bei Rückbeugung der Hand
im Handgelenk (Dorsalflexion) und bei Wendung der Hand zur Speiche bzw.
Ellenseite werden auf der Rückseite des Unterarmes die Mm. extensores
digitorum (kurzen und langen Handstrecker) durch Anspannung erkennbar (Abb.
9). Der Fingerstrecker als Muskel des Unterarmes ist auch in Aktion kaum
sichtbar. Handbeuger und -Strecker nehmen vom Ellenbogen bzw. Ellenbeuge
aus an Volumen zum Handgelenk hin kontinuierlich ab.
Unter dem breiten Retinaculum (Bindegewebsgürtel) oberhalb des
Handgelenkes ziehen sie als Endsehnen zur Hand und zu den Fingern als
Beuger bzw. Strecker (als M. Flexor bzw. M. extensor carpi radiales und ulnaris
und M. extensor digitorum und pollicis) (Abb. 9).
d) Hand
Der Metacarpus (Mittelhand) mit ihren vier Röhrenknochen zwischen
Handgelenk und Fingergrundgelenken stellt sich dar als flach gewölbter
Rücken mit angedeuteten vier Strahlen, über denen die Sehnen des Extensor
digitorum (langer Fingerstrecker des zweiten bis fünften Fingers) bei Anheben
(Dorsalflexion) der Hand sichtbar werden. Die Fingerbeugersehnen in der
Hohlhand sind kaum sichtbar.

Die Metaphalange (Grundglied) des Daumens hat ein Rotationsgelenk am
Handgelenk und wird auf seiner der Beugeseite durch den Flexor pollicis
longus (Ballen des oberflächlichen Daumenbeugers) be- und verdeckt. Der M.
abductor digitalis minimi (Kleinfingerabzieher) bildet den seitlichen
Kleinfingerballen der Hohlhand.
Die Sehnen M. extensor carpi radialis u. ulnaris (kurzen Handstrecker)
verlaufen vom Unterarm kommend, auf der Innenseite bzw. Außenseite der
Mittelhand.
Die vier Finger sind an ihren Grundgelenken stark verdickt (die Knöchel) und
dort gering rotationsfähig, während das Daumengrundgelenk an der Speiche
extrem nach allen Seiten beweglich ist. Die übrigen zweiten und dritten
Fingergelenke sind reine Scharniergelenke; ebenso das zweigliedrige
Daumengelenk.
Die drei Fingerglieder und die zwei Daumenglieder werden über die Sehnen der
Handbeuger und Handstrecker bewegt. Der Adductor und Flexor pollicis
(Daumenanzieher und -beuger) und der Abductor (Kleinfingerabzieher) bilden
das Handprofil etwas mit (der Abzieher des Daumens und der Anzieher des 5.
Fingers sind nicht sichtbar). Die oberflächlichen Fingerbeuger wölben leicht die
Beugeseiten der Finger zwischen den Fingergelenken vor und bilden die
Fingerkuppen.

B11) Hals
Die Vorderseite wird markiert von den schon besprochenen rechten und linken
Kopfwendern (M. sternocleidomastoideus), die als Strang zwischen Mastoid
(Warzenfortsatz) und Occiput (Hinterhaupt) zum Brustbein und Schlüsselbein
ziehen (Abb. 11). Zwischen diesen beiden liegt die Fossa supraclavicularis
(Schlüsselbeingrube), darüber der Kehlkopf mit den Zungenbeinmuskeln. Die
Seite des Halses (Abb. 11) wird vom Vorderrand des Trapezius
(Kappenmuskels) bestimmt, der an seiner Rückenseite entlang der HWS
beidseits flächig an das Sehnenfeld der oberen Rautengrube ansetzt. Die
übrigen Halsmuskeln liegen tiefer zwischen dem Kappenmuskel und dem
Kopfwender bzw. zwischen Kopfwender und Kehlkopf- und Luftröhre.

B12) Schädel und Gesicht
Das knöcherne Schädeldach wird vorn durch den flachen Stirnmuskel und am
Hinterkopf (Abb. 12) vom Hinterhauptmuskel (Kopfbeuger nach rückwärts) sowie
seitlich oberhalb der Ohren von den Schläfenmuskeln bedeckt. Das Gesicht
(Abb. 12) wird durch die Höcker des Stirnbeins, durch die Augenhöhlen¬
umrandungen, durch Jochbein- und Oberkieferknochen, durch die Nasenbeine,
durch Unterkiefer mit Kinnspitze und Kieferwinkel strukturiert.
Eine weitere Formung des Gesichtes erfolgt durch den M. zygomaticum
(Jochbeinmuskel), der vom Jochbein zum M. orbicularis oris (Mundringmuskel)
(Abb. 12) und den dreieckigen Depressor anguli oris) (Mundwinkelherabziehern)
zieht. Der Mundringmuskel formt die Lippen. Der „viereckige“ Muskel (M.
depressor labiae inferioris) zieht die Unterlippe herab (Abb. 12).
Die kleinen Nasenmuskeln bilden die Nasenflügel beidseits des
Nasenseptums. Der Masseter (große Kaumuskel) stellt die beidseitige Platte
zwischen dem unteren Rand des Jochbeines und dem Kieferwinkel dar.
Der Buccinator (Wangenmuskel) ist der mimische Muskel, der den Mundwinkel
zur Seite zieht; er liegt unter dem Masseter und hat zu ihm einen
gegensätzlichen queren Verlauf.
Die Concha auriculae (Ohrmuschel): Die Helix (Ohrleiste) ist der umgebogene
Rand der Muschel. Der Tragus, der Antitragus, und die Antihelix bilden mit der
Gehörgangöffnung die Höhlung des Ohres bzw. ihre Umrandung. Das Lobulus
(Ohrläppchen) ist als fettreiche Hautfalte das Anhängsel der Ohrmuschel.
(Tragus = Knorpeliger Vorsprung in der Mitte des Vorderrandes vor dem
Gehörgang
Antitragus = dem Tragus gegenüberliegender kleinerer Knorpelvorsprung).
Zusammenfassung
Damit soll die anatomische Betrachtung des menschlichen Körpers und die
Erörterung statischer und gelegentlicher auch funktionell bedingter Ver¬
änderungen in der Ausprägung einzelner Muskelpartien beendet sein.
Sie soll die Beurteilung der Entwicklung der Plastik von der Früharchaik bis zum
Hellenismus erleichtern. Sie kann auch zu den Überlegungen führen, ob schon
früh eine bewusste Abstraktion möglich war - was allerdings unwahrscheinlich
ist, auch bei den geometrischen Standbild und auch bei den Kuroi nicht. Es
lässt sich im Gegenteil eine kontinuierliche Weiterentwicklung in der
anatomisch richtigen Darstellung des menschlichen Körpers und seiner
Bewegungen verfolgen.
Für die anatomische Betrachtungsweise der Bildwerke und für ihre Beziehung
zur Realität bilden die Standbilder der archaischen Kuroi bis zum
Kritios-Knaben und weiter bis zur Spätklassik die Grundlage.

Es konnte in der gezeigten Arbeit an Hand der Beschreibung der einzelnen
Regionen des menschlichen Körpers, durch die Darstellung seiner Anatomie
dem Betrachter die Vergleichsmöglichkeit zu den Werken der antiken Bildhauer
gegeben werden.
Nach der Erläuterung der Körperhaltung im Stand und im Schreiten wurden in
der bewusst ungewohnten Reihenfolge zuerst der Rumpf mit dem Bauch als
Mittelpunkt und Schwerpunkt des gesamten Körpers behandelt. Es folgten
danach die Darstellung der Extremitäten, zuletzt der Hals und der Kopf.
Dabei wurden die nachvollziehbaren Verläufe der Muskeln und ihrer Sehnen¬
ansätze beschrieben und ihre mögliche, zusätzliche Profilierung durch das
Knochensystem. Auch die Veränderungen ihrer sichtbaren Formen durch
Änderung der Haltung und/oder aktiven Bewegung des jeweiligen Körperteils
insbesondere der Gliedmaßen mit der An- oder Entspannung der Muskeln und
des Sehnenapparates wurden verdeutlicht.

Die funktionelle Anatomie des Stehens und des Gehens
I. Die Wirbelsäule
Beim Kinde entsteht die Halskrümmung vor der Lendenkrümmung. Das
Anschwellen, Abschwellen und Wiederanschwellen vom Kreuzbein hinauf zum
Schädel sind Longitudinalwellen des aktiven Systems der Wirbelsäule (Errector
trunci) und bedeckende Mm., welche den transversalen Wellen des passiven
Systems (Skelett) entsprechen.

Die Venusraute
ist besonders ausgeprägt bei der Frau am Übergang des Rückens in das Gesäß.
Beim Manne ist diese Figur meist seitlich abgestumpft und sechseckig statt
viereckig. Beim ruhigen Stehen sind die oberen, seitlichen Ecken des Sechsecks
(Grenze des Sacrospinales) mit den Wirbeldornen durch eine Linie verbunden.
Bewegungen der WS:
Meist pflanzt sich selbst eine leichte Kopfbewegung bis zu den Lendenmuskeln fort.
Bei einer leichten Biegung nach vorn bleibt die Längsrinne in der Lendengegend
bestehen.
Der Longissimus und IIiocostalis sind beim Stehen nicht gespannt; sie beginnen
sich aber sofort mit Einsetzen der Bewegung zu kontrahieren und springen dann
als Lendenmuskel in der Rautengrube vor. Lateralflexion:
Krümmung der Dornenreihe kann sein:
a) eine gleichmäßig gebogene Linie, dann sind Mm. der konkaven Seite
schlaff bzw. kontrahiert und evtl. gestaucht (Hautfaltenbildung), die Mm. der
konvexen Seite passiv gedehnt
· b) am unteren (und oberen) Ende der Brustwirbelsäule entsteht ein
schärferer Knick.
Torsion:
Die oberflächlichen, seitlichen lat. Mm. sind auf der Seite kontrahiert, nach der
gedreht wird und sind schlaff passiv gedehnt auf der von welcher weggedreht wird.
Auf der einen Seite, nach der gedreht wird, ist die Tiefe (d. h. also die tiefliegende
Muskulatur) entspannt, die Oberfläche gespannt; auf der anderen Seite ist dies
umgekehrt. Die Torsion des Rumpfes nimmt von unten dem Beckenansatz nach
oben, der Schulter zu.

Die Schultermuskeln,
der Seite, nach welcher der Rücken gedreht wird, sind kontrahiert, um die andere
Schulter aktiv zurückzunehmen.
Die Beckenmuskeln beim Beckendrehen: Gleichzeitig werden kontrahiert die vorn
und lat. liegenden Mm. auf der gleichen Seite, nach welcher gedreht wird, und die
hinten liegenden auf der der Drehung abgewandten Seite.

II. Die Schulter
Der M. Teres major,
großer Rundmuskel, bildet am Unterrand des Schulterblattes eine deutliche
Vorbeugung, die vorspringt, wenn der Arm retrovertiert wird.

Der M. Latissimus dorsi,
breiter Rückenmuskel, ist in jeder Stellung zu sehen. Sein Oberrand liegt in
aufrechter Haltung horizontal in Höhe des Angulus inferior, unterer
Schulterblattwinkel. Nach dem Becken zu ist evtl. der Rand seines Muskelfleisches
sichtbar, dann entsteht die sechseckige Venusraute (Rhombus lumbalis):. Wir
unterscheiden eine sehr deutliche Pars costalis , Rippenteil, und eine Pars ilica,
Beckenteil. Er ist für die darunter liegenden Mm. und Knochen durchsichtig, d. h.
Angulus Scapulae, gr. Rundmuskel, (M. Teres major), und Rhombenm. (M. und (M.
Rhomboideus).
Die Rautenmuskeln markieren seine Oberfläche. An Fortbewegungen und
Drehungen der Scapula ist der Romboides stark beteiligt. Der M. trapezius
(Kappenmuskel) überdeckt wie ein auf der Spitze stehendes Dreieck flächig den
oberen Rücken und zieht den Schultergürtel nach hinten und sorgt mit für eine
aufrechte Haltung.

III: Das Becken
Der Muskelrand des äußersten schrägen Bauchmuskels, M. obliquus externus, ist
ein fast horizontaler Rand, der über das Labium externum ossis ilii, äußere
Randleiste des Beckenkamms, hinübergreift und die Haut wulstförmig vordrängt:
Weichenwulst. Nur das vordere Drittel, der Christa liegt direkt unter der Haut, dann
sind nur der Muskel und Fettwulst bis zum lat. oberen Lendengrübchen (dieses oft
ausfüllend) sichtbar.
Wirbelsäule
Die normale Wirbelsäule kompensiert die Ausschläge des Beckens. Das hohle
Kreuz wird dazu benutzt, um die Fußspitze bei vorgehobenem Oberschenkel dem
Boden zu nähern und ungleiche Beinlängen auszugleichen. Je steiler das Becken,
desto hohler das Kreuz.

Der antike Beckenschnitt
verläuft horizontal über dem Schambeindamm als schräger Leistenwulst zur
oberen Darmbeinspitze, die von dem anschließenden Weichenwulst überdeckt
wird. Der Weichenwulst überlappt dann die vordere und seitliche Darmbeinkante
und wird gebildet durch den Rand des M. obliquus ext., (äußeren schrägen
Bauchmuskel) mit dem Fettwulst. Die Spinia illica ant. sup. ist meist zu bestimmen,
wo sich der Tensor fascae latae (Schenkelbindenspanners) und der Sartorius
treffen: (Spitze des Schenkelgrübchens).

Das untere laterale Lendengrübchen
entsteht durch die Verlötung der Haut mit dem Periost der Spina iliaca posterior
sup, hinterer oberer Darmbeinstachel.

Das untere mediale Lendengrübchen
wird oft dargestellt durch den Dorn des 5. Lendenwirbels. Der M. multifidus
verbindet hier seine (sacrale Partie) Wirbelfortsätze und bewirkt Dreh- und
Seitenbewegungen LWS, geht bis über das Kreuzbein und liegt dort frei unter der
Haut und ist dort sichtbar und ist für Dreh und Gehbewegungen der WS und
Aufrechterhaltung der Lendenlordose.
Bei kräftigen Menschen ist häufig ein oberes lat. Lendengrübchen am nach außen
geöffneten Winkel der Christa iliaca und dem Vorsprung der sacrospinalen
Rückenmuskeln. sichtbar.
Form des Beckens
Das männliche Becken hat mehr die Form einer Pyramide. Das weibliche Becken
ist breiter und niedriger; der Schambeinwinkel ist weiter, also 90 bis 100 Grad.
Die Stellung des Femur zum Becken: Der weibliche steht mehr senkrecht auf der
seitlichen Beckenwand, beim Mann ist der Winkel stumpf. Die äußere Gestaltung
des Oberschenkels (Rundung der Innenseite, Schenkelschluß bei aufrechter
Haltung) ist von der Beckenneigung abhängig. Je geringer die Neigung, um so
mehr sind die Mm. nach vorn verlagert. Die Antike bevorzugt die vollere Form und
den besseren Schenkelschluß.
Beckenbewegungen
Lateroversio = Beckenneigung in einem Hüftgelenk, das andere macht gewöhnlich
insofern eine Mitbewegung mit, als sein Spielbein, der Schwere folgt und passiv
seine Lage zum Becken ändert. - Das Vor- und Zurückschwingen des Beckens um
das fixierte Bein, die Längsachse des Schenkels, nennt man Ante und Retropositio
Coxae. Zur Information die Becken-Femurstellung vergleichen!. Spina il. ant. sup.
mit der Gegenseite horizontal oder nicht, außerdem ob sie vor oder hinter der
Schoßgrube liegt.
Beim Beinheben nach hinten senkt sich zwangsläufig auf der betreffenden
Körperseite der Darmbeinstachel: den Beckenneigungswinkel bringe zur Schaftlinie
des Femur in Beziehung.
Beim Vornehmen einer Hüfte kann ein Hebelausschlag des gleichseitigen, im Knie
gebeugten Unterschenkels eintreten. Beim Zurücknehmen einer Hüfte wird diese
Bewegung im Hüftgelenk der anderen Seite mit Beugen dieses Knies ausgeführt.
(Sie täuscht eine Rotation des Femur auf der gleichen Seite vor.) Vergl. auch hier
die Spinae!


Die Muskulatur:
a) Die kleinen Mm. Glutaei bewirken den Einfluß des Standbeins auf das
Becken. Um das Oberkörpergewicht auf das Standbein zu übertragen, wird das
Becken nach der Seite des Standbeines ein wenig geneigt: Dabei beachte die
Lage der Spinae iliaca. Die Bewegung ist eine Lateroversion.
· b) Glutaeus medius: Seine vordere und obere Partie liegt unmittelbar
unter der Haut.

· c) Der Glutaeus maximus: geht in die Sehnenplatte über, ehe er den
großen Rollhügel erreicht: Es entsteht eine Delle durch das Vorquellen der
benachbarten Muskelbäuche = Trochantergrube. Der kontrahierte Muskel wird
als deutlicher Wulst hinter dem Rollhügel sichtbar. Im Stehen verdeckt er den
Sitzknochen. Der kontrahierte, vorquellende Muskelbauch bildet das Gesäß.
Beim Erschlaffen des Muskels (Spielbein) verstreicht die Gesäßfurche. Das
wirkliche Standbein ist beim scheinbaren Stehen auf beiden Füßen an der bei
ihm allein vorhandenen Gesäßfurche erkennbar.
Beim Stehen und Gehen ist der große Gesäßmuskel leicht kontrahiert (nach
anderer Ansicht gar nicht). Beim ruhigen Stehen ist der Glutaeus max. auf der
Standseite meistens erschlafft.

Die Oberschenkeladduktoren
gehören zu den Gesäßmuskeln. Der Femurschaft steckt schräg im Oberschenkel:
oben gibt der Rollhügel seine lat. Seite an; unten der med. Condylus seine innere
Schenkelkontur. Die ganze Adduktorengruppe bildet bei Kontraktion einen dicken,
runden Wulst; Im med. Kniegrübchen (hinter dem kugeligen Vastus medialis) liegt
in der Tiefe ihre Sehne.
Die mediale Kante des Add. longus ist sichtbar, ferner das Skarpasche Dreieck,
dessen Boden vom M. pectineus und iliopsas gebildet wird.


Der Add. Longus
bildet mit dem M. rectus abdominis und dem kurzen Bicepskopf einen
durchgehenden Muskelzug: Wichtig beim Heben des Beines. Bei der gleichzeitigen
Kontraktion aller drei Muskeln wird das Becken retrovertiert und der Oberschenken
antevertiert, adduziert und außenrotiert und dazu der Unterschenkel im Knie
gebeugt.

Der M. gracilis
ist in seiner ganzen Länge unter der Haut zu sehen und bildet bei Kontraktion
(Kniebeugung) die mediale, stark vorspringende Begrenzung der Kniekehle.
Im Hüftgelenk des Standbeines muss das Becken um den Betrag antevertiert
werden, um welchen das Spielbein retrovertiert werden soll. Achte dazu auf die
Spinae und den Weichenwulst.
Beim Stehen auf einem Bein wird das Becken dem Standbein zugekippt. Das
Spielbein wird durch sein Gewicht adduziert; es ist scheinbar kürzer als das
Standbein, da es um die seitliche Beckenneigung gehoben wird.
Bei Anterversio und Elevatio des Beines springen vor der M. tensor f. l. und der M.
sartorius; zwischen beiden liegt das Schenkelgrübchen. Der Rectus des
Quedriceps ist wenig gespannt. Der Glutaeus max. schlaff. Der vordere Teil des
Glutaeus medius umgreift den Tensor f. l. Bei Abduktion spring der Glutaeus
medius als Wulst vor. Die Muskulatur der Beine wird dargestellt ohne die der
tatsächlichen Bewegung bzw. der Statik (Stand- Spielbein) entsprechenden
Muskelanspannung (Kontraktion d. h. Verdickungen und Verkürzungen), bzw.
Entspannung (Dilatation, d. h. Abflachung) des Profils. Beuger (Biceps) und
Strecker (Triceps) des Oberschenkels sind im Stand nur mäßig gewölbt. Die
tatsächliche Anspannung des Triceps bei Anheben des Oberschenkels und des
Biceps beim Durchstrecken und bei Dorsalflexion des Oberschenkels und
beugen des Unterschenkels werden nicht nachvollzogen, bzw. erst in der
Spätantike teilweise verwirklicht.
IV. Das Abdomen
Die Form des Bauches.
In den Weichen ist er seitlich am stärksten gewölbt. Seine Vorderwand ist flacher.
Die seitliche Kontur wird beeinflusst durch die individuelle Beschaffenheit der
breiten Muskeln. An den untersten Rippen ist meistens eine leichte Einziehung, das
ist die Stelle, an welcher der Transversus unter den Rippen herauskommt. Sie ist
durch alle Schichten und die Haut sichtbar.
Der antike Leistenschnitt:
Die Weichenwulst-Linie reicht weit nach innen und ist scharf an der Spina iliaca in
die Leistenlinie bzw. Leistenwulst abgebrochen. (Künstlerische, nicht anatomische
Gründe).
Der Obliquus abdominis int. ist als langgezogene S-förmige Grenzlinie sichtbar (bei
guter Muskulatur bis zum Leistenband), da er nur durch die dünne Aponeurose des
Obl. ext. an dieser Stelle von der Haut getrennt wird.
Obl. ext.
seine dachziegelförmig angeordneten Muskelzacken alternieren mit denen des
Serratus ant. und des Latissimus dorsi.
Bei Kontraktion entsteht eine staffelförmige, S-förmige Kontur, dessen Konvexität
im unteren Teil dem Rücken, im oberen Teil nach dem Nabel gerichtet ist. Der
hintere Rand der Muskelplatte läuft von den letzten Rippen zum Labium ext. Wenn
er nicht kontrahiert ist, sinkt er über den Beckenrand und verdeckt ihn. Der untere
Muskelrand ist der Weichenwulst. Der Übergang in die Aponeurose ist selten wie
der Ursprung gestaffelt; diese Muskelsehnenverbindung ist als Einziehung sichtbar.
Diese Muskelecke liegt 3 - 5 cm medial von der Spina il. ant. sup. auf der Linie, die
letztere mit dem Nabel verbinden.
Das Trigonum inguinal ist ein dreieckiges Stück der Gesamtsehne des M. obl. ext.
zwischen der Muskelecke, der vorderen Spina und dem Rectusansatz am
Schambein.
Die Linea alba reicht vom Brustbein bis zur Douglas’ Linie (4 - 5 cm unterhalb des
Nabels) als vertiefte Furche; im untersten Teil des Abdomen ist die Außenfläche
glatt.
Das Unterrippengrübchen (von der antiken Plastik betont und mit Stilisierung des
Rippenbogens zum oberen Abschluss der Weichen benutzt): Die Aponeurose des
äußeren schrägen Bauchmuskels bedeckt eine aponeurotische Stelle des inneren
schrägen Bauchmuskels (M. obliquus internus) neben dem Rectus am unteren
Rippenbogen, so dass der tiefliegende quere Bauchmuskel (Transversus) sichtbar
wird.
Die Leiste wird gebildet durch eine Umschlagsfalte des Obl. ext. und der
Aponeurose. Bei der Frau ist besteht außerdem tiefer entweder zusätzlich oder
allein die Schenkellinie, die durch das Heben des Schenkels in der Haut entsteht.
Der Austritt des Samenstranges beim Mann in der Mitte des Ligamentum liegt in
der Rinne auf dem Leistenband (Ligamentum uquinale
Der Rectus abdominis
ist durch vier oder meist drei Inscriptionaes unterteilt; auch fünf sind möglich, selten
nur zwei.
a) Bei 3 Inscriptionen: liegt die oberste im Niveau der vorderen Spitze der
achten Rippe, d. h. der ersten abdominalen Rippe, in Höhe der
Schwertfortsatzspitze; liegt die zweite im Niveau der Costa fluctuans, dem
Unterrand der zehnten Rippe, dem Ende des Rippenbogens liegt die Dritte in der
Höhe des Nabels oder etwas über ihm.
· b) Bei 4 Inscriptionen: liegt diese vierte in der Höhe der Linea
Douglasi am Unterbauch.


_Toc433040633Literaturverzeichnis
„Anatomischer Atlas des Menschen“, I. P. Schadé G. Fischer Verlag
„Der nackte Mensch“ Handbuch der Anatomie für Künstler, VEB Verlag der
Kunst Dresden
Der Mensch, Karl Sommer, Volkseigener Verlag Berlin, 1989
„Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke“ , Duden, 1992
Kuroi, Gisela Richter „The Phaidon Press“ London 1960
„The Human Figure - An Anatomie for Artists“ The Viking Press, New York,
1953
Abbildungen Nr. 3, 4, 5,10,16, 18, 22, 24 , 25, 27, 28 Corel Gallery, Clipart,
medical anatomy, 1995


Abbildungsverzeichnis
Seite
Abbildung 1: Übersicht Vorderseite 51
Abbildung 2: Übersicht Rückseite 52
Abbildung 3: Übersicht Muskulatur 53
Abbildung 4: Skelett Vorderansicht 54
Abbildung 5: Skelett Rückansicht 55
Abbildung 6: Skelett Vorderansicht 56
Abbildung 7: Muskulatur Vorderansicht 57
Abbildung 8: Skelett Seitenansicht 58
Abbildung 9: Muskulatur Seitenansicht 59
Abbildung 10: Rumpf Muskulatur Vorderansicht 60
Abbildung 11: Rumpf Muskulatur Vorderansicht 61
Abbildung 12: Rumpf Muskulatur Seitenansicht 62
Abbildung 13: Rumpf Rückenansicht 63
Abbildung 14 Bein Vorder- und Rückseite 64
Abbildung 15: Bein Innenseite 65
Abbildung 16: Oberschenkel Vorderseite und Knie 66
Abbildung 17: Bein Außenseite 67
Abbildung 18: Oberschenkel Rückseite u. Kniekehle 68
Abbildung 19: Unterschenkel vorn und Knie 69
Abbildung 20: (links) Unterschenkel Innenseite 70
Abbildung 21: (rechts) Unterschenkel Innenseite (schräg v. vorn) 70
Abbildung 22: Fuß u. Sprunggelenk (Skelett) 71
Abbildung 23: Fuß u. Sprunggelenk, (Muskulatur) 72
Abbildung 24: Arm - Schulter Beugeseite 73
Abbildung 25: Arm - Schulter - Streckseite 74
Abbildung 26: Arm 75
Abbildung 27: Hand (Beugeseite) 76
Abbildung 28: Hals (von der Seite) 77
Abbildung 29: Kopf (Skelett u. Muskulatur) 78
Abbildung 30: Kuros von New York 79
Abbildung 31: Kuros von Sounion 80
Abbildung 32: Kuros von Melos 81
Abbildung 33: Kroisos aus Anavyssos 82
Abbildung 34: Kritiosknabe 83
Abbildung 35: Spendender Jüngling – Bronzestatuette- 84

Die Abbildungen werden so schnell wie moeglich installiert.

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